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Was willst Du mit dem Dolche im Gewande ...?

Doch jetzt zurück in den alten Zusammenhang. Hinter dem Theater findet sich noch das ,,Ohr des Dionysios``, das man wohl einfach gesehen (und gehört) haben muß. Wenn auch die Bezeichnung noch recht neu ist, so wäre es zumindest vom technischen Standpunkt her möglich, diejenigen, die sich in diesem Stollen aufgehalten haben, vom Ende desselben her zu belauschen, eben dort plaziert die vielleicht nicht ganz zutreffende Überlieferung den Tyrannen Dionys. Tatsächlich standen wir dort zunächst in Steinbrüchen, die vor allem athenische Gefangene nach ihrer Niederlage gegen Syrakus anlegen mußten. Warum der Kalkstein nicht großflächig von außen abgebaut wurde? Ganz einfach: Man benötigte vor allem den leicht bearbeitbaren feinporigen Kalkstein, der sich eben nicht nur an der Oberfläche befand. Die spitze Form ist aber wohl erst im Laufe der Zeit durch Auswaschung entstanden.

Natürlich hat ein Gebilde, welches sich ,,Ohr des Dionysios`` nennt, auch eine brauchbare Akustik für ein- und mehrstimmigen Gesang. Das mußte natürlich ausprobiert werden. Dona nobis pacem erklang aus dem Ohr, was auch von anderen Besuchergruppen im archäolischen Park mit Beifall quittiert wurde. Eine andere Reaktion zeigten allerdings ständige Bewohner des Ohres, sie meinten ihrer Begeisterung dadurch Ausdruck geben zu müssen, daß sie etwas fallen ließen. Unglücklicherweise befanden sich nur gerade Gerd und Ruthild 20 Meter unterhalb dieser Viecher, das war vielleicht besch....

Dann verließen wir diesen Ort und warteten schon sehnsüchtig auf die Überraschung, auf die uns durch Christiane schon frühmorgens hingewiesen worden war. Hier kam die Auflösung: Mit einem Boot ging es über einen Kanal und durch eine Schleuse hindurch zu einem Zitronenhain, aus dem schnell der eine oder andere Eimer an Zitrusfrüchten gepflückt war. Die Fahrt führte durch die wirklich malerischen Randbezirke eines des Naturschutzgebietes Riservate naturale Fiume Ciane e Saline und wurde durch Wein, Weib und Gesang (oder zumindest zwei Drittel davon) umrahmt. Insgesamt ein schöner Abschluß dieses Tages, es folgte nur noch die Rückfahrt nach Giardini. Währenddessen hatte Matteo aufgrund etwas zwielichtiger Gestalten in der Nähe Befürchtungen wegen seines Busses, so daß er lieber an Land blieb. Dann ging es - ohne größere Pausen - zurück nach Giardini.


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Dirk Baack
2001-08-06